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Wie das Figurentheater ins FITZ kam

Anfänge

Im Juni 1969 kommt am Rande des UNIMA-Puppentheater-Weltfestivals in Prag Albrecht Roser mit Crista Oeffler-Wöller und Bernhard Wöller ins Gespräch über die Situation des Puppentheaters in Stuttgart. Beim ersten Treffen im Herbst 1969 gründet sich die Arbeitsgemeinschaft Stuttgarter Puppenspieler. In zahlreichen Sitzungen wird die erste gemeinsame Präsentation von sieben Stuttgarter Puppentheaterbühnen vorbereitet, die im November 1970 unter dem Motto „Stuttgarter Puppenspieler spielen für Stuttgarter“ in eine festliche Präsentation im Silcher-Saal der Stuttgarter Liederhalle mündet:

Vertreten waren: Albrecht Roser mit „Gustaf und sein Ensemble“, die „Optical-Figurenbühne“ Oeffler-Wöller, das „Stuttgarter Kasperle“ Barthel/Baumann, „La Plapper Papp“ von Anni Weigand, Helga Brehmes „Theater am Faden“, das „Farbiges Licht- und Schattenspiel“ Boelger-Kling und das „Schachteltheater“ Bachschuster/Geißler.

Der großen Nachfrage wegen wird ein Teil der Vorstellungen im Dezember 1970 und in den Folgejahren wiederholt. Eine Publikumsbefragung belegt den Wunsch der Zuschauer nach einem regelmäßigen Spielplan, vorerst ein unerfüllbarer Traum.

Vereint stärker

Zur besseren Verwirklichung unserer Ziele wird durch Initiative von Hans-Jürgen Fettig im Juni 1972 der „Verein der Freunde des Puppenspiels e.V. Stuttgart“ gegründet. 1. Vorsitzender ist Prof. Schweizer, stellvertretender Vorsitzender wird Stadtrat Meißner, ab Sommer 1975 übernehmen die Puppenspieler den Vorstand des Vereins.

Endlich regelmäßig!!!

Ab Januar 1976 wird durch die Initiative von Bernhard Wöller im Vortragssaal des Institutes für Auslandsbeziehungen am Charlottenplatz der erste regelmäßige Spielplan der „STUTTGARTER PUPPENSPIELE“ eingerichtet. Zahl der Vorstellungen - 8o im Jahre 1976, Zuschuss der Stadt - 8000,- DM.

Drei Jahre später ermöglicht eine deutliche Erhöhung des städtischen Zuschusses verstärkte Werbung. Die Zeichen stehen gut: Die Zuschauerzahlen steigen, im Herbst 1979 findet das erste Internationale Puppentheater-Festival „Puppen-Masken-Mimen“ statt und die Stuttgarter Puppenspieler erarbeiten in einer Gemeinschaftsinszenierung „Die Goliaths – ein Gesellschaftsspiel“.

Rückschlag & gute Aussichten

Das Frühjahr 1982 bringt einen herben Dämpfer: Das Institut für Auslandsbeziehungen kündigt den Vortragssaal. Der Fortbestand der „STUTTGARTER PUPPENSPIELE“ ist gefährdet. Im Herbst 1982 finden die Veranstaltungen jetzt im Studio der Landesgirokasse statt. Aber eine echte Perspektive ist das nicht.

Neuer Ort unterm Tagblattturm

Durch den überraschenden Tod des Puppenspielers Hugo Baierle im Jahr 1982 wird das Theater im Zentrum „Kultur unterm Turm“ in der Eberhardstraße frei und den Stuttgarter Puppenspielern von der Stadt zur Verfügung gestellt. Die Pläne, im Gustav-Siegle-Haus in den Räumen der Post ein Puppentheater einzurichten, werden aufgegeben.

Angekommen! Aufgeblüht.

1983 folgen zwei entscheidende Schritte für die besondere Entwicklung dieser Kunst in der Landeshauptstadt: Am 14. Januar entsteht mit dem „Stuttgarter Puppen + Figuren Theater“ – bundesweit einmalig – eine feste Spielstätte für diese Theatersparte. Ein wichtiges Ziel des Vereins ist erreicht. Zeitgleich wird auf Initiative von Albrecht Roser, Werner Knoedgen und Pavel Möller-Lück an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart der Studiengang Figurentheater eingerichtet, wie das Theater selbst ein Unikum in Westdeutschland.  Damit ist der Grundstein für eine in Deutschland einmalige reiche und vitale Figurentheater-Szene gelegt. Drei Jahre später folgt im März 1986 die erste Internationale Festwoche des Figurentheaters – ein Riesenerfolg.

Im Verlauf seiner 30jährigen Geschichte wurden im FITZ über 800 unterschiedliche Inszenierungen freier Theaterensembles für Erwachsene und Kinder gezeigt. Gegenwärtig präsentiert das FITZ jährlich in 280 Vorstellungen ca. 40 unterschiedliche Produktionen regionaler, deutscher und internationaler Figurentheaterbühnen.

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