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Alle Häuser fliegen hoch

erschienen am 11.03.2008 von bei Marburger Neue Zeitung

Poetisches Theater für die Kleinsten Marburg (dö). Wenn jemand oder etwas hinfällt, ist das im Allgemeinen ein Garant für einen Lacher. Das ist auch in dem Stück „Rawums(.)“ nicht anders gewesen. „Ich lach mich kaputt“ quietschte ein kleiner Besucher der Kinder- und Jugendtheaterwoche, als der Mann auf der Bühne zum wiederholten Male umkippte. Doch neben Slapstick- Elementen bot die Inszenierung für Zuschauer ab zwei Jahren poetische Bilder zum Thema Schwerkraft und Fliegen.
Die großen und kleinen Theatergänger konnten sich auf kuscheligen Fellen niederlassen und zusehen, wie eine Frau, ein Mann und ein Ei vom Fliegen träumen. Eine Feder fliegt schneller als ein Sandsack, und ein Ei sollte man tunlichst nicht fliegen lassen, das war auch den Kleinsten klar. Doch ob Häuser, Stühle, Männer und Frauen fliegen können, schien plötzlich gar nicht mehr  so eindeutig. An Luftballons gebunden stiegen weiße Papier-Stellvertreter dieser Nicht-Flug-objekte nämlich sehr wohl nach oben, schwebten – mit Klammern beschwert – wieder zu Boden und drehten sich im federleichten Tanz. Mit schlichten Texten, ein wenig Musik und einem unaufgeregten , bedächtigen Spiel zogen Michael Döhnert und Melanie Florschütz ihr Publikum in ihren Bann, ließen sie lachen und staunen gleichermaßen. Kinder strömen auf die Bühne Wie schon im Vorjahr hat das Team der Kinderund Jugendtheaterwoche auch Stücke für ganz kleine Zuschauer ins Programm genommen, und wie schon im Vorjahr, als diese Stücke einen Schwerpunkt ausmachten, bewies auch „Rawums(:)“, dass Theater für die Kleinsten nicht nur machbar ist, sondern auch als Initialzündung für Theaterbesgeisterung funktionieren kann. Am Ende der halbstündigen Inszenierung luden die Darsteller die Kinder ein, die Bühne zu inspizieren. Schnell füllte sich die runde Holzplatte in der Mitte, und die, die eben noch Zuschauer waren, schmissen sich nun mit Lust und Lachen auf diesen Boden: Rawums eben.

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