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Berührende Emotion: „Hundeherz“ im Fitz

erschienen am 22.05.2019 von Arnim Bauer bei Ludwigsburger Kreiszeitung

In seiner kleinen Reihe „Remember Me“ zeigt das Fitz auch die Uraufführung von „Hundeherz – Versuch einer Wiederbelebung. Ein tierisches Figurentheaterprojekt“. Die Freiburger Schau- und Puppenspielerin Vanessa Valk kommt mit diesem Solotheaterstück einmal wieder zurück nach Stuttgart, wo sie studiert hat und schon sehr erfolgreich war.

Und wieder einmal hat sie sich mit dem Tübinger Frank Soehnle zusammengetan, der die Regie übernommen hat. Somit sind zwei der profiliertesten Puppentheaterspieler des Landes an dieser Produktion beteiligt.

Valk hatte schon immer Interesse an Arbeiten, die sich diverser Techniken bedienten. So trifft auch hier Puppenspiel in ganz unterschiedlicher Ausprägung auf das Spiel der auch als Schauspielerin ausgebildeten Valk. Dazu kommen Elemente des Materialtheaters und Videoeinspielungen sowie kleine Zeichentrickszenen. Eine vielseitige Spieltechnik, die die Künstlerin aber virtuos beherrscht und sehr zielgerichtet einsetzt.

Wie der Titel es schon sagt, geht es um den Hund. Besser gesagt um „Anton“, den es wirklich gab und der zu Zeiten, als Vanessa Valk noch in Freiburg am Theater fest engagiert war, auch als Darsteller in verschiedene Stücken des Freiburger Theaters seine Rolle exzellent spielte.

Inspiriert von Laurie Andersons Film „Heart of a Dog“ geht Valk auf die Suche nach dem Herz des Hundes. Und so virtuos sie mit den verschiedenen Spieltechniken umgeht, so treffend und trefflich geht sie auch mit den Emotionen rund um die Beziehung Hund-Mensch um. Was zunächst noch wohlgeordnet als Seelenschau des Tieres wie des Menschen gut zuzuordnen erscheint, verschwimmt immer mehr in einer singulären Emotionalität, Hund und Mensch verschmelzen mehr und mehr in ihren Wahrnehmungen. Lässt der Hund sich auf den Menschen ein, wie dieser glauben mag, oder ist es umgekehrt?

Mit den Filmen von Tine Beutel und der Musik von Johannes Frisch ist ein spannendes Spiel entstanden, großartig inszeniert von Frank Soehnle mit den Emotionen und Sichtweisen, das sowohl technisch brillant als auch emotional packend diesen Hund in der Person des Menschen weiterleben lässt. INFO: Weitere Vorstellungen von Donnerstag bis Samstag.

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