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Einmal Orcus und zurück

Dem Kasper fehlt Omas Kuchen – also folgt er ihr in den Tod: Hinreißendes Gastspiel Gyula Molnàrs beim 20. Globus-Festival in der Nato

erschienen am 26.10.2011 von Eva Finkenstein bei Leipziger Volkszeitung

...Gyula Molnàr und das Puppenspielerinnen – Duo Kaufmann & Co. legen mit „Kasperls Wurzeln“ einen episch-dramatischen Rundumschlag vor, der vom Anbeginn der Zeiten über Leben und Tod bis zu einer Reise in die Unterwelt alles ins Auge fasst, was die menschliche Existenz angeht. Dank des Mangels an Berührungsangst und des skurril-schwarzen Humors der Regisseure Molnàr und Francesca Bettini fühlt sich die Umsetzung dieser Themen viel lustiger an, als ihre Ernsthaftigkeit vermuten lässt.

...Molnàr als Fake-Kasper begibt sich in die Unterwelt, vor deren aberwitziger Szenerie die Farce ihren Lauf nimmt. Zitate aus Rilkes Orpheus Gedicht, der Tanz der toten Seelen von Karl Marx, Groucho Marx und den Marx Brothers, ein Ritt auf dem schwangeren Krokodil über den Fluss Lethe – im Orcus ist es grausig, wahnwitzig, und auch die Oma ist nicht zu finden.

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