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Lob der Freundschaft

„Die wundersame Reise der kleinen Sofie“ im Fitz bietet auch für Erwachsene jede Menge Grübelstoff.

erschienen am 07.01.2019 von Cord Beindmann bei StZN

Die kleine Sofie ist schwer krank und kann ihr Bett nicht verlassen. Aber ihre Freunde, Spielzeugfiguren, machen mit Sofie eine Reise. Marie, eine etwa einen Meter große ­Figur, bleibt zwar im Bett, doch zugleich wird sie auf zaubrische Weise in ein winziges Püppchen verwandelt, ebenso groß wie ihre Freunde Bär und der Kater Terror. Etwas größer ist der ­Lange Lappen, eine Figur mit einem gespenstischen, sehr lebendigen Gesicht. Im Fitz hat das Stück „Die wundersame Reise der kleinen Sofie“ nach dem gleichnamigen Kinderbuch von Els Pelgrom nun Premiere gefeiert.

Alle Figuren werden von Pauline Drünert, Samira Lehmann und Stefan Wenzel (Spiel, Musik und Ausstattung) handgeführt. Erst einmal geht es zur hungernden Familie von Langer Lappen, der Essbares heranschleppt. Später droht Bär in einem Sumpf zu versinken. Langer Lappen zieht ihn heraus. Das Stück singt ein einleuchtendes Loblied auf die Freundschaft.

Auf einem Jahrmarkt wird es dann philosophisch. Glück und Unheil werden auf einer „Waage des Lebens“ gegeneinander ausgewogen. Eine skelettartige Figur gewährt Sofie einen Pelzmantel für Langer Lappen, dafür werden Sofie ihre Haare weggenommen. Halten sich Glück und Unglück im Leben die Waage? Glück müsse bezahlt werden, erklärt das Skelett. „Umsonst ist nur der Tod.“

Das zwischen Ernst und Witz changierende Stück ist für Kinder von acht bis zwölf Jahren gedacht, bietet aber auch definitiv Erwachsenen Grübelstoff. Die Freunde erleben noch diverse haarsträubende Abenteuer, die von Christiane Zanger (Regie und Textfassung) und den Spielern ideenreich, überaus anschaulich und amüsant umgesetzt werden. Dazu wird oft gesungen, etwa ein bewegender Choral, dessen Text nur aus dem immerfort wiederholten Namen Sofie besteht. Wofür steht Sofies Reise eigentlich? Ist sie eine Hymne auf das Leben, auf die Freundschaft, auf die Kraft der Fantasie? Das Fünfzig-Minuten-Stück bietet jedenfalls mit sinnlicher Lässigkeit gedankliche Tiefe. Sehr anrührendes, mitziehendes Theater.

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