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Tanz um den goldenen Vogel

Ein Märchen von Hans Christian Andersen als Figuren-Theater für Groß und

erschienen am 12.10.2012 von Rosie Kühne bei Berlinreporter

Das in seiner Aussage erstaunlich aktuelle Märchen hat Mirjam Hesse in ihrer Inszenierung ganz wunderbar mit Leben erfüllt. Auf der Bühne – einem übergroßen Stuhl – lässt sie alle Figuren lebendig werden: Den Kaiser als große Kopf-Puppe, das Küchenmädchen als kleine Hand-Figur, die sich leichtfüßig durch den weitläufigen kaiserlichen Garten bewegt. Die beschwingte Nachtigall, der glitzernde Kunstvogel und nicht zuletzt der Hofstaat als zweidimensionale Pappfiguren – sie alle bewegen sich durch die knapp einstündige Aufführung. Die Kinder im Publikum verfolgen die Vorstellung atemlos gespannt, die Erwachsenen sind nicht weniger fasziniert – gerade auch von der Verwandlungsfähigkeit der Dinge. Was eben noch ein Buch war, wird zum Palast oder bildet den Rahmen für den Vogelkäfig – die Geschichte wächst so förmlich aus Büchern heraus! Sie wird von Mirjam Hesse lebendig vorgetragen und mit Musik angenehm begleitet:

Der Kaiser von China besitzt alles für ein zufriedenes Leben, aber so richtig glücklich wird er erst, als er mit Hilfe eines kleinen Küchenmädchens die Nachtigall im kaiserlichen Garten entdeckt. Fortan singt der äußerlich unscheinbare Vogel zu festgesetzten Zeiten für ihn und führt ansonsten ein recht eingeschränktes Leben mit Ausflügen am langen (Seiden-)Band. Eines Tages erhält der Kaiser einen mechanischen Vogel als Geschenk, über und über mit Edelsteinen besetzt und immer dieselbe Melodie wiedergebend. In der Begeisterung über diesen Wunder-Vogel achtet niemand auf die Nachtigall, die zum Fenster hinaus in die Freiheit fliegt. Aber irgendwann hört der künstliche Vogel auf zu singen und lässt sich auch nicht reparieren. Der Kaiser erkrankt so schwer, dass er mit dem Tode ringt – bis ihn die wirkliche Nachtigall heimlich aufsucht. Ihr Gesang lässt ihn wieder gesund werden, sie besucht ihn auch weiterhin, lebt aber ihr Leben in Freiheit.

 

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