Spannender Sommernachtstraum im Stuttgarter Fitz
erschienen am 22.02.05 von Arnim Bauer bei Ludwigsburger Kreiszeitung
Der wunderbare Sommernachtstraum - Immer wieder darf er die Basis bilden, wenn Theaterleute ihre Fantasie schweben lassen. So auch in "Sommernachtstraum reorganisiert im Figurentheater-Zentrum Fitz.
Astrid Griesbach führt Regie, sie gehört zu den markantesten Machern des Genres Figurentheater, und in Stuttgart ist sie mit ihren Arbeiten steter Gast. Genau wie das Figurentheater Wilde und Vogel, das diese "Zwei Männer bei der Betrachtung des Mondes" spielt. Michael Vogel dabei wie immer als
variantenreicher Spieler zwischen schauspielerischer Darstellung und den Figuren, die immer wieder ins Spiel gebracht werden, Charlotte Wilde an Geige und E-Gitarre mit einer außergewöhnlichen musikalischen Umrahmung, die als Markenzeichen dieser Formation zum Spiel gehört. Den zweiten Mann auf der Bühne gibt Christoph Bochdansky.
"Wie kann ein moderner Mensch sich eine Elfe vorstellen", heißt die zunächst harmlose Frage, mit der das Spiel seinen Anfang nimmt. Seinen Ausgang findet es in einem Kosmos der Phantasie, in dem Realität und Vorstellung verschmelzen, in dem Figuren und Menschen eins werden, in dem Blumen den Befehl zur sofortigen Liebe aller geben, Sind wir nun auf dem Mond oder im Zauberwald? Insekten, Monster, kleine und große, bevölkern die Szene, Verwirrung macht sich breit, Fragen tauchen auf, Merkwürdiges geschieht, die Männer bekommen Zweifel, es wird ihnen unbehaglich, "Houston, wir wollen zurück" ist das Credo dieser Reise.
Spannende Szenen, überraschende Wendungen, ein wundervolles Miteinander von Musik, Schauspiel und Figureneinsatz, sauber durchinszeniert, bekommt der Zuschauer geboten. Er wird entführt in eine fremde Theaterwelt, die sehr viel Raum lässt für eigene Fantasien, Gedanken und Spaß. Dieser entsteht vor allem durch Situationskomik, durch Skurrilität und durch manchmal fast satirisch anmutende Verhaltensweisen der Protagonisten - eine runde Sache.