Laia RiCa (DE/SV)
Materialperformance mit Live-Musik
Deutsch und wenig Spanisch
Die Performerin Laia RiCa ist in El Salvador und Deutschland aufgewachsen. In der deutschen Schule in San Salvador konnte sie erleben, wie nachhaltig der koloniale Habitus bis in die Gegenwart hineinreicht.
Diese Erfahrung bringt sie in das Stück ebenso ein wie diejenige, immer ›dazwischen‹ zu sein: stetig mit zwei Welten ringend, permanent verdächtig ›Wurzeln‹ zu verraten, konfrontiert mit Minderwertigkeits- und Überlegenheitsgefühlen und erfüllt von der Frage, was man mit dem Wissen um globale Ungerechtigkeit anfängt.
Aus Kaffeebohnen und Zuckerwatte, biographischem Material und historischen Quellen, Video-Fragmenten und Live-Musik entsteht eine bildstarke, inhaltlich dichte und sinnliche Inszenierung.
Ausgezeichnet mit den Fritz-Wortelmann-Preis 2021 in der Kategorie »Professioneller Nachwuchs« und dem Aargauer Förderpreis für junges Figurentheater 2022 »Grünschnabel«.
Triggerwarnung: Stroboskop-Licht
---
Deutscher Siedlungskolonialismus in Lateinamerika und seine Folgen
Impuls zu »Kaffee mit Zucker?« Dr. Doris Kurella (Lindenmuseum)
Sa 11.02. 19:00 Theater Rampe Eintritt frei
Seit einigen Jahren stehen die ehemaligen deutschen Kolonien im Fokus zahlreicher Diskussionen zur Dekolonisierung. Jedoch haben sich deutsche Siedler*innen auch in Ländern niedergelassen, die keine deutschen Kolonien waren wie beispielsweise Guatemala und Chile - mit gravierenden Konsequenzen für die dortige indigene Bevölkerung. Die Auswanderer*innen in diese Länder im 19. Jahrhundert unterschieden sich durch die bewusst gepflegte Erhaltung eines »Deutschtums«, was bis heute wahrnehmbar ist.
Dr. Doris Kurella ist seit 1997 als Amerika-Referentin am Linden-Museum Stuttgart tätig. Sie kuratierte zahlreiche Sonderausstellungen, unter anderem zu den Themen »El Chaco – Paragay und die Europäer«, »Inka – Könige der Anden« und »Azteken«. Ihr Hauptinteressen- und Forschungsgebiet sind die südamerikanischen Anden, dort insbesondere Kolumbien, Peru und Südchile. Zur Zeit präsentiert sie eine kleine, experimentelle Ausstellung zum Thema »El buen vivir mapuche – was ist ein gutes Leben?«, bei der ein von Mapuche-Silberschmieden für das Linden-Museum gefertigtes Schmuckensemble im Mittelpunkt steht.
Künstlerische Leitung, Text und Spiel: Laia RiCa | Dramaturgie: Antonio Cerezo | Live-Musik: Yahima Piedra Córdova | Live-Video: Daniela del Pomar | Künstlerische Mitarbeit: Leicy Valenzuela | Bühnenbild: Marian Nketiah | Lichtdesign: Vanessa Farfán | Dramaturgische Beratung: Ruschka Steininger | Produktionsassistenz: Rodrigo Zorzanelli Cavalcanti | Filmmaterial aus »Die Zivilisationsbringer« von Uli Stelzner und Thomas Walther | Gedichtfragmente von Rosa Chávez
Derzeit sind keine Veranstaltungen geplant
Info:
Dauer: 60 Minuten
Geeignet für: Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jahren | Erw. 16,- / 11,- (erm./ Jugendliche)
Informationen zu Karten / Ermäßigungen / Reservierungen