Nachgefragt
erschienen am 26.09.2013 von Arnim Friedl bei Stuttgarter Nachrichten
Frau Spiess, Sie eröffnen die Saison mit einer Bearbeitung des Romans „Der Hund von Baskerville". Mit was beschäftigen Sie sich denn sonst noch in dieser Spielzeit?
Diese Produktion ist ein gutes Beispiel dafür, was uns vermehrt beschäftigt: mehr Kooperationen mit anderen Häusern bei großen Produktionen. Das ist auch finanziell interessant, aber es geht auch darum, mehr Aufführungsmöglichkeiten für die einzelnen Produktionen zu schaffen, damit sie von Katja Spiess ist auf mehr Publikum gese- derSuchenach hen werden können, weiteren Koopera-Einer unserer festen tionspartnern Kooperationspartner wird das Theater Westflügel in Leipzig sein. Dieses wurde gegründet vom ehemaligen Stuttgarter Kiinstlerduo Wilde & Vogel, die dort ihre Produktionen zeigen und aufgrund ihrer hervorragenden Vernetzung auch andere Ensembles einladen. Das findet dort großes Interesse, inzwischen erhält das Haus auch eine Dauerförderung vonseiten der Stadt Leipzig.
Und was beschäftigt Sie sonst noch?
Auffallend ist das zunehmende Interesse am Puppenspiel. Das ist keine Rückbesinnung, sondern das Befragen der Gegenwart mit alten Techniken. Erank Söhnle aus Tübingen etwa, der mit seinem „Wun-derkammer"-Projekt zu uns kommt, arbeitet hier unter anderem mit Marionetten. Viele, die sich zuletzt lange mit Objekttheater befasst haben, kehren zur Puppe zurück, junge Figurenspieler entdecken sie erstmals.
Und was macht das Festival „Imagínale"?
Das findet vom 6. bis zum 16. Februar statt, und erstmals kann man sagen, dass wir nahezu alles bekommen haben, was uns interessiert hat. Zur Eröffnung kommt erstmals nach Stuttgart das Blind Summit Theatre aus Großbritannien: Drei Männer beschäftigen sich mit einer Puppe auf einem Tisch eine Stunde lang. Das ist sensationell.