Die Angst vor der Leere, der Horror vacui, ist vor dem Fest der Nächstenliebe besonders hoch. Wie diese Erfahrung der Einsamkeit überwinden? Mit Liebe natürlich, und wenn es sein muss, mit Selbstliebe. In immer neuen Anläufen kreisen Gerda Knoche und Helga Lázár um dieses Grundthema und entwickeln dabei eine artifizielle Ästhetik der schönen Bilder. Mit ausgefeilten Choreografien, den Kampf mit Großobjekten wie einem Laufband oder im Wechsel von Live- und vorproduziertem Video wird das Sujet beleuchtet. Im Zentrum steht dabei der Körper, der trainiert werden will.
Chill-Out-Musik, Endlosschleifen, Sex Toys
Das Publikum bekommt zu Beginn Kopfhörer. „Chill-Out“-Musik läuft, dazu dreht sich im Video ein weißes Porzellanpferd, die perfekte Schönheit (ein Schelm, wer da an das Stuttgarter Rössle denkt). Der von Jessica Lipp erschaffene Bühnenraum schließt nach hinten mit einer Videowand und einem Vorhang aus roten Fäden ab. Der Spielboden wird von einem Sechseck aus roten Laufbahnen bedeckt, in der Mitte sind silbern glänzende Quadrate ausgelegt, die schnell in Unordnung gebracht werden. Dramaturgisch wird das Spiel aus der Grundsituation der Endlosschleife am Telefon entwickelt, also jener Situation, in der man auf das Warten vertröstet wird, bis eine Sprechstelle frei ist.