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Es klickerte und klackerte

Bühnen-Nachwuchs in Hamm zeigt „Murmeln“

erschienen am 13.09.11 von Vanessa Glaschke bei Westfälischer Anzeiger

HAMM;  Es klickerte und klackerte, und auch bei jedem Schritt, den Lisa Remmert auf der kreisförmigen Spielfläche im oberen Foyer des Kulturbahnhofs machte, rasselte es in ihren mit Murmeln prall gefüllten Taschen.

In ihrer ersten eigenen Produktion stellten Steffen Moor (Regie) und Lisa Remmert (Spiel) das Spiel mit Murmeln und anderen großen und kleinen Kugeln in den Mittelpunkt. So präsentierten sie mit „Murmeln“ ein fantasiereiches Spiel, bei dem sie nicht nur die kleinen Zuschauer in eine andere Welt entführten.

Remmert und Moor schufen eine sinnliche Welt, auf die sich die Zuschauer zunächst einlassen mussten. Einmal in diese Welt eingetaucht, war man begeistert von dem vielfältigen Spiel mit Kugeln und runden Gegenständen. Die Form des Runden setzte sich konsequenterweise auch bei der Gestaltung der Spielfläche fort.

In intensivem Spiel formte Remmert aus Kugeln unterschiedlicher Größe Wesen und Fantasiegebilde und gab ihnen ein Eigenleben, indem sie die Figuren in einer Fantasiesprache artikulieren ließ. Die blauen Murmeln ließ sie über unterschiedliche Oberflächen rollen und erzeugte so verschiedene Geräusche. Beim Herunterrollen von einer Holzschrägen beispielsweise entstanden verschiedene Töne und Rhythmen, wenn die Murmeln gegen Holz- und Eisenstäbe stießen. Auch das Kreisenlassen der Murmeln in einer Holzschale hatte etwas Sinnliches und ließ – ebenso wie die Anordnung der Kugeln auf einem Hula-Hoop-Reifen – die Assoziation zum Sonnensystem zu.

In ihrem Spiel suchte Remmert immer wieder den Kontakt zu den Zuschauern, indem sie die Betrachter ganz direkt anschaute. Mit der Frage „Kommt ihr mit?“ lud sie die Zuschauer am Ende dazu ein, ihr ins untere Foyer des Kulturbahnhofs zu folgen. Dort konnten vor allem die Kinder das Spiel mit den Murmeln und den Holzschalen selbst ausprobieren. Die Kreativität von Moor und Remmert sowie die sinnliche Umsetzung faszinierte die Zuschauer und ließ sie für eine halbe Stunde die Hektik des Alltags vergessen.

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