Der Startschuss fiel im Herbst 2021: Seitdem existiert „KunstCaching“ – ein Projekt des Pantomimen Pablo Zibes. Dabei gilt es, die auf zwei unterschiedlichen Wegen an Stuttgarter Kultureinrichtungen versteckten QR-Codes zu finden, um dann mit einer von insgesamt 18 künstlerischen Performances auf dem Smartphone belohnt zu werden. So ist das Projekt eine digitale Schatzsuche, die den SpielteilnehmerInnen lokale Kunst und zugleich Wissenswertes über die teilnehmenden Kultureinrichtungen bietet. Ziel ist es, dass „man Brücken zwischen einzelnen Kultureinrichtungen schlägt und lokalen KünstlerInnen während der Pandemie eine verlässliche Bühne bereitstellt“.
Wie Kunstcaching geht und was noch dahinter steckt
„Wir wollen Brücken bauen“
Der Pantomime Pablo Zibes über sein neues Projekt „KunstCaching“
I: Guten Tag Herr Zibes! Können Sie allgemein erklären, um was es sich bei „KunstCaching“ genau handeln wird?
P: KunstCaching ist eine digitale Schatzsuche. Also sozusagen ein spielerischer Stadtspaziergang, bei dem es darum geht, einzelnen Stationen zu suchen und zu finden, die jeweils mit einem QR-Code markiert sind. Diese QR-Codes können dann mit einem Smartphone eingescannt werden, vorauf ein ca. 1-minütiges Video erscheint, auf dem ein Künstler oder eine Künstlerin oder sogar eine ganze Gruppe eine Performance abliefert. Im Anschluss an diese kurze Performance folgt ein Rätsel anhand dessen man zur nächsten Station gelangen kann.
I: Wie und wo findet diese digitale Schatzsuche genau statt?
P: Die Schatzsuche ereignet sich in der Stadtmitte. Alle Stationen sind per Fuß erreichbar und in der Nähe derjenigen Kultureinrichtungen, die daran beteiligt sind. Es wird zwei verschiedene Wege geben, die jeweils ca. 9 Stationen enthalten und beide jeweils an die 90 Minuten dauern. Auch noch sehr wichtig zu erwähnen ist, dass jede Station für besonders Interessierte ebenfalls Infos über die jeweiligen Künstler und die Stuttgarter Kultureinrichtung bereithält.
I: Welche Art von Performance können die Besucher und Besucherinnen erwarten?
P: Unser Anspruch war von Anfang an, regional ansässige Künstler und Künstlerinnen für dieses Projekt zu gewinnen, die zudem ein breites Feld von verschiedenen Kunstrichtungen anbieten. So haben wir es geschafft, eine große künstlerische Bandbreite in diesem Projekt bereit zu stellen, die von Popmusik bis hin zu klassischer Musik reicht, aber genauso Schauspiel, Kabarett und Clownerie miteinschließt.
I: Welche grundlegenden Ideen liegen hinter dieser Aktion?
P: Eine Idee dahinter ist, neues Publikum für die einzelnen Kultureinrichtungen zu gewinnen. Andererseits sollen bereits kulturinteressierte Menschen auf Kultureinrichtungen der Stadt aufmerksam werden, die sie so eigentlich nicht besucht oder gar bemerkt hätten. Es geht uns also auch um eine Vernetzung der einzelnen Kulturbetriebe. Wir wollen mit dem Projekt „KunstCaching“ Brücken zwischen den Kultureinrichtungen bauen, gleichermaßen junges und altes Publikum ansprechen und so die regionalen Kunstszenen fördern.
I: Was hat es mit der Bezeichnung „KunstCaching“ auf sich?
P: Mit dem Konzept, das an das Prinzip des Geocaching, also einer Art digitalen Schnitzeljagd angelehnt ist, erhoffen wir uns auch Menschen anzusprechen, die diesbezüglich begeisterungsfähig sind. Auch glauben wir, mit unserer Schatzsuche Leute anzusprechen, die gerne Exit-Rooms besuchen. Deshalb haben wir in unsere Planung auch einen Exit-Room-Experten miteinbezogen, der uns beim Ausarbeiten der Rätsel und Verstecke tatkräftig geholfen hat.