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Ein Naseweis im Fantasieland

Das Zikade-Theater und Antje Töpfer spielen im Fitz 'Zäpfel pfeift drauf'

erschienen am 06.11.2013 von Brigitte Jähnigen bei Stuttgarter Nachrichten

'Zeig ihnen, dass nicht nur die Menschen Leben haben', raunt der moosgrüne ­Jutesack seinem armlangen Holzsohn Zäpfel zu. Frei nach Otto Julius Bierbaums 'Zäpfel Kerns Abenteuer' schickt Regisseurin Christiane Zanger das naseweise Wesen in die Welt der Fantasie, die erstaunlich viele Parallelen zur Menschenwelt hat.

Ein Schauspielerduo, das als Katze und Fuchs den unerfahrenen Jungen zu einer Finanzaktion verführt, taugt als unlautere Vertretung der Finanzwelt. Und Zäpfel selbst ist der Prototyp des durch gute und schlechte Erfahrungen lernenden Kindes. Seine willigen, frechen und bockigen (so mag er das Alphabet nicht lernen) Auftritte wechseln wie der Süd- und Nordwind. Und so landet Zäpfel dann auch noch im Bauch eines Riesenfisches.

Zwei rollende, nach hinten offene Truhen, zwei halbe Türen für blitzschnelle Verwandlungen, eine bezaubernde Musik- und Soundkomposition (Thorsten Meinhardt), knapp eingesetzte, manchmal im Versmaß gefasste Sprache, Zaubereien, die das junge Publikum verblüffen - Ines Müller-Brauschweig und Antje Töpfer führen in diesem fantasievollen Spiel die Figuren aus der Werkstatt Antje Töpfers. Sie erzählen auch, tanzen Tango und bannen die unruhigsten Zappler in den Zuschauerreihen binnen kurzem durch ihre Professionalität.

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