Menü

Figurentheater einmal ganz unernst

Fitz präsentiert "Mein schönster Liederabend"- Blick auf die 50er Jahre

erschienen am 24.11.08 von bei Ludwigsburger Kreiszeitung

Stuttgart - (aba) Einfach ein bisschen Klamauk machen, das scheint die Idee zu sein, die die Figurentheaterspielerinnen Stephanie Rinke, Stefanie Oberhoff und Ulrike Kirsten Hanne zusammen mit Regisseurin Astrid Griesbach hatten, als sie die Revue "Mein schönster Liederabend" aus der Taufe hoben.

"Komm ein bisschen mit nach Italien, komm ein bisschen mit ans blaue Meer", trällern die drei Frauen, die gerade aus überdimensionierten Schuhschachteln geklettert sind. Leider haben die drei ihre wunderbaren Masken abgelegt, sie wären wohl hinderlich. Aber auch so sieht man auf den ersten Blick, wir sind in den goldenen 50ern. Und schon erklingt das schöne Lied vom Izzy Bizzy Teenie Weenie Honolulu Strandbikini. Das waren noch Zeiten. Sorglos, naiv und locker. Oder doch nicht? Wenn die drei aus ihren Schachteln herausschauen, sich als tratschende Nachbarinnen geben. Oder wenn zwei der drei sich entrüstet abwenden, wenn die Dritte bekennt, sie sei "polyglott". Das muss ja was Unanständiges sein. Und züchtig und anständig ging es damals zu. Jawoll! Und wenn was passierte, hatte man auch gleich einen Schuldigen, sogar musikalisch dingfest gemacht: "Schuld war nur der Bossa Nova." So viel zum lockeren Zeitbezug der Revue. Tatsächlich aber ist der Abend komisch und skurril, die drei haben sich tatsächlich dem manchmal an Comedy grenzenden Treiben verschrieben, dessen Sinn sich nicht immer so ohne weiteres erschließt - wenn denn überhaupt vorhanden. Spaß um des Spaßes willen, ja warum denn nicht. Und die eine oder andere Szene ist wirklich ein Brüller-chen, so mancher Song in der verzerrten Welt der Figurentheaterspielerinnen zwischen Realität und ulkiger Fiktion ist eine gelungene Parodie.

Und wenn die drei Furien, die singend über die Bühne hopsen, am Ende wieder in der Schachtel sind, dann hat ein Stück harm- aber nicht bedeutungsloses Theater seine Ziel, die fesche Unterhaltung, erreicht.

Betrifft: