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Helga Lázár

(1.) put the roots down (2.) then push them deep into the ground

Materialtheater/Physical Theatre/#FreeSZFE

Wurzeln schlagen. Wie eine Nagel in die Wand. Was für ein schöner, handwerklicher Ausdruck. Und wie schön es wäre, dazu etwas Ähnliches, wie eine IKEA - Bauanleitung zu haben. Eine Art Prozessbeschreibung. Eine DIY - Build yourself a home, die Punkt für Punkt erklärt, wie man (1.) für sich in einer fremden Kultur einen Platz finden, (2.) ein soziales Netz ausbauen (3.) und sich darauf einlassen kann. Besonders heutzutage. Besonders in Deutschland. Solange, bis die Durchführung eines Integrationsprozesses so einfach sein wird wie der Aufbau eines Billy Regals.

Do It Yourself! Verwurzle dich! Das Integrations-How to  soll einfach, übersehbar und verständlich sein. Lázár nimmt also die oben erwähnten Motive wie „Linien“, „Vernetzen“, „Binden“, „Festbinden“ einfachheitshalber wortwörtlich: Mithilfe von Seilen, Karabinern, Flaschenzügen spinnt sie den Bühnenraum ein. Sie schlägt im Raum Wurzeln, webt sich ein soziales Netz, baut sich eine wanna-be-Heimat auf. Gleichzeitig spannen Interview- Sequenzen und ungarische Volkslieder einen eigenartigen Ton-Raum darum. Lázár visualisiert ihre persönlichen Erfahrungen und die transgenenrationalen Muster, die ihnen zugrunde liegen. Auf diese Weise entsteht ein Netzwerk aus Gedanken, Bildern, Tönen und Bewegungen, das dem Publikum die Chance gibt, ihre eigenen Gefühle von Fremdheit zu erkunden und sich in ihrer Verlorenheit angenommen zu fühlen.

HELGA LÁZÁR studierte Regie an der Akademie für Theater und Filmkunst Budapest (SZFE), Figurentheater an der HMDK Stuttgart und Theaterwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Seit ihrem Abschluss (2017) lebt sie in Deutschland und ist als Regisseurin, Bühnengestalterin und Performerin in Deutschland, Ungarn und Serbien unterwegs. Seit 2018 ist sie Dozentin der SZFE Budapest, wo sie seit 2020 promoviert. In ihrer künstlerischen Praxis beschäftigt sie sich am liebsten mit experimentellen Marionetten-Techniken und mit den Kombinationsmöglichkeiten des physischen Theaters und des Figurentheaters.


Put down roots. Like a nail in the wall. What a beautiful, handcrafted expression. And how nice it would be to have something similar to an IKEA construction manual. A kind of process description. A DIY - build yourself a home that explains point by point how to (1.) find a place for yourself in a foreign culture, (2.) build a social network (3.) and get involved. Especially nowadays. Especially in Germany. Until the implementation of an integration process will be as easy as building a Billy shelf, we take the wonderful complexity of this topic as a field of research, and our personal experiences.

Do It Yourself! Root yourself! The integration how-to should be simple, clear and understandable. Lázár therefore takes the above-mentioned motifs such as "lines", "networking", "binding" and "tying" literally for the sake of simplicity: she weaves the stage space with the help of ropes, carabiners and pulleys. She puts down roots in the space, weaves herself a social network, builds herself a wanna-be home. At the same time, interview sequences and Hungarian folk songs create a strange sound space around her. Lázár visualises her personal experiences and the trans-generational patterns on which they are based. In this way, a comprehensive fabric of thoughts, images, sounds and movements is created, offering the audience the opportunity to familiarise themselves with their own feelings of foreignness and to feel welcome in their dislocation.

HELGA LÁZÁR studied directing at the Academy of Theatre and Film Arts Budapest (SZFE), puppet theatre at the HMDK Stuttgart and theatre studies at the Free University of Berlin. She has lived in Germany since graduating in 2017 and has travelled as a director, stage designer and performer in Germany, Hungary and Serbia. She has been a lecturer at SZFE Buda-pest since 2018, where she has been doing her doctorate since 2020. In her artistic practice, she prefers to work with experimental puppet techniques and the possible combinations of physical theatre and puppet theatre.


#FreeSZFE mitten in Stuttgart

Die FreeSZFE-Vereinigung, gegründet und tätig in Budapests, ist eine wichtige Antwort auf die restriktive Kultur- und Bildungspolitik der Orbán-Regierung in Ungarn. Alles begann mit einer 71-tägigen Besetzung der Theater- und Filmhochschule, initiiert von Studierenden und unterstützt von vielen ihrer Lehrer:innen. Sie setzen sich für die Freiheit der Kreativität und die Autonomie der Bildung ein und vereinen die Menschen, die sich für akademische und künstlerische Freiheit einsetzen und staatliche Eingriffe in Kultur und Bildung ablehnen.

Die ungarische Theaterkünstlerin Helga Lázár selbst studierte Theaterregie an der SZFE Budapest und Figurentheater an der HMDK Stuttgart und setzt sich sowohl in ihrer Kunst als auch im Privaten für die Belange der FreeSZFE-Bewegung ein.


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Konzept/Regie/Spiel/Text: Helga Lázár | Choreographie: Domokos Kovács | Bühnenbild/Bau: Léa Duchmann | Musik: Petra Szászi | Dramaturgie: Sára Gábor

Derzeit sind keine Veranstaltungen geplant

Info:

Dauer: 60 Minuten

Geeignet für: Für Erwachsene und Jugendliche ab 16

Eintrittspreise
Erwachsene: Sie zahlen nach Ihren Möglichkeiten: 15,- / 20,- / 10,- / 5,-€

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