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Hendrik Quast

10 Tage Freischwimmen: N.N.

„Bis ich nach dem Shoppen davon überzeugt bin, dass die Sachen zu mir passen und ich zu ihnen, lasse ich die Preisschilder dran. Doch mit Ablauf der Umtauschfrist möchte ich sie am liebsten aufessen. Sonst könnte ja rauskommen, was ich mir leiste. Durch diese Mahlzeit gehe ich auf Nummer sicher, dass wirklich niemand rausfindet, was ich mir jetzt wert bin.“ (Hendrik Quast)

Hendrik Quasts Performances spielen mit grotesken und fäkalen Elementen und nutzen Komik als Mittel zur Unterbrechung von Sprechweisen, Textformen und Dramaturgien. Biografische Bezüge werden dabei durch Anleihen aus der Unterhaltungskultur fiktionalisiert, theatral überhöht und verfremdet. Durch die Ambivalenzen eines humoristischen Zugriffs werden auch gewaltsamen Mechanismen von Identitätszuschreibungen befragt.*

In Titel tbc lädt der Berliner Performancekünstler das Publikum zur Manifestation eines laufenden Arbeitsprozesses über den eigenen Klassenwechsel aus nicht-akademischen Verhältnissen in die Kunstwelt ein. In dieser Soloperformance werden Dinnertheater und Bodyart verbunden, um nicht nur die Grenzen guten Theatergeschmacks auszuloten. Das Showing steht in Tradition mit Quasts fortwährender Suche nach komischen Artikulationsformen deklassierter und chronisch kranker Körper.**

Als Material nutzt Hendrik Quast dafür sein persönliches Archiv aus Preisschildern, gesammelt in einem Prozess des Passings und Aneckens. Kleidungs- und Kostümcodes deuten und umzusetzen zu können, ist im Theater und der Welt der Schönen Künste unabdingliche Überlebensstrategie. Diese Preisschilder werden nun zum gefundenen Fressen: In einer inszenierten Mahlzeit plant er diese zu verspeisen. So erweitert er den Blick auf die künstlerische Praxis des Klassenwechselns als fragilen Prozess des Labelns und Relabels der eigenen Identität auf und neben der Bühne.

Titel tbc knüpft an die Performance Label for One (Sophiensæle, Dezember 2023) an und ist Teil des Arbeitsprozesses für das Projekt »Hairkunft« was im Oktober an den Sophiensælen uraufgeführt wird.


10 Tage Freischwimmen

ein Festival-Doppel der Freien Darstellenden Künste

25.04. – 04.05. in Stuttgart

Das FREISCHWIMMEN-Festival trifft zum 20. Jubiläum der Produktionsplattform auf 6 TAGE FREI, das Festival der Freien Szene Baden-Württembergs. In diesmal 10 statt 6 Tagen heißt das: Theater, Performance, Tanz und Musik aus Baden-Württemberg, Deutschland, Österreich und der Schweiz, dazu ein funkelndes Stadtraum-Projekt, eine Akademie des Alterns, Partys, Gespräche und eine große Jubiläumsgala.

Das FITZ freut sich, Gastgeber sein dürfen.

Konzept, Text, Performance: Hendrik Quast | Künstlerische Mitarbeit: Michel Wagenschütz | Bühne: Jonas Droste | Dramaturgie: N.N. | Künstlerische Produktionsleitung: Patrick Kohn | Distribution: Lisa Gehring

Derzeit sind keine Veranstaltungen geplant

Gefördert durch:

Info:

Dauer: Minuten

Geeignet für: Für Erwachsene

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